Minimalismus im Webdesign sollte nicht die Folge von Faulheit sein oder aus Notwehr entstehen. Denn ein gelungenes minimalistisches Webdesign macht nicht unbedingt weniger Arbeit. Aus Notwehr, nur weil man kein Hardcore-Designer ist, ein minimalistisches Design vorzuschieben, ist auch keine gute Idee.
Der Schuss kann auch nach hinten losgehen.
Im Webdesigner Depot beschäftigt sich ein Artikel ausführlicher mit dem Minimalismus im Webdesign: When Minimalism Backfires: When Too Little Is Not Enough
Man muss es wohl eher als eine Stilfrage verstehen.
Simplifying a website is one thing, but minimalism on its own is just a style. It is a style just as grunge, illustrated and sleek Web 2.0 are styles.Aus When Minimalism Backfires: When Too Little Is Not Enough
Was für uns Webdesigner edel und gelungen ist, wirkt auf einen Otto Normalsurfer mitunter farb- und freudlos. Das ist die Realität. Und so spielt auch bei der Entscheidung für einen minimalistischen Ansatz der Kontext eine ganz wesentliche Rolle. Dabei v.a.
- Zielgruppe(n)
- Ambiente bzw. Stimmung
Ich denke, man sollte Minimalismus auch nicht mit Einfachheit (Simplicity) verwechseln. Denn auch ein komplexes Webdesign kann eine gewisse Einfachheit aufweisen. Zumindest kann bzw. muss es unter gegebenen Umständen und Anforderungen das Ziel sein, das Oberflächendesign so einfach wie möglich zu gestalten.
Laura sagt:
Ich finde minimalistische Seiten oftmals auch ansprechender schon allein, weil es so viele bunte Seiten gibt. Wie du schon sagst ist das Ambiente wichtig und so sind Modeblogs oftmals sehr einfach gehalten, weil die Stimmung eher durch die eingestellten Bilder entstehen soll und nichts ablenken darf.
Interessanter Link!
10. Dezember 2009 — 16:25
Sascha Meier sagt:
Ein schöner Artikel lieber Webzeugkoffer ganz deiner Meinung bin ich aber nicht.
Ich finde eine minimalistisches bzw. reduziertes Design ist oft mit mehr Arbeit verbunden.
Hier und da ein paar Farbkleckser sind schnell gemacht. 😉
Auch glaube ich das ein Otto Normalsurfer wohl zum einen ein gelungenes von einem weniger gelungenem Webdesign unterscheiden kann auch wenn er nicht immer sagen kann warum und zum zweiten denke ich nicht das ein solches Design nicht auch überzeugen kann.
10. Dezember 2009 — 23:31
Björn sagt:
Sascha Meier:
Der Meinung bin ich ja auch.
Bei der Sache mit Otto Normal, der das auch für sich unterscheidet. Das ist klar. Und oft geben sich manche Leute auch mit überraschend wenig zufrieden. Oder wir selbst haben an uns sehr hohe Ansprüche. Je nachdem, wie man es sieht.
Ich kenne es aber auch von Gesprächen, bei denen für mich persönlich edle und noch relativ simple Designs, bei anderen (Nicht-Webdesignern) auf wenig Gegenliebe stoßen. Fragt man nach warum, stellt man oft fest, das es hier und da nicht genug „knallt“.
Aber insgesamt steht in dem erwähnten Artikel sehr viel wahres und bekanntes.
11. Dezember 2009 — 0:59
Monika sagt:
Ich find den verlinkten Artikel nicht zu Ende gedacht und mit zuviel Allgemeinplätzen bestückt.
Mein erster Gedanke war:Na no na net 😉
Minimalistisches Design sollte sich meiner Meinung nach an den Jugendstil orientieren: form follow function und dann *das* jeweils spezielle DIng in den Mittelpunkt rücken.
Apple machts vor, nimmt man den Inhalt aus der Seite bleibt eigentlich kaum was übrig.
Bloß wer hat schon so edle Geräte wie iMacs oder iPhones anzubieten?
langweilige Geräte und apple.com sähe schlichtweg fad aus.
lg
Monika
16. Dezember 2009 — 13:24
André Nitz sagt:
Hallo,
ich denke, es kommt immer auf die Zielgruppe und selbstverständlich auch auf das, was man auf seiner Website verkaufen oder anbieten möchten.
Persönlich bin ich selbst auch ein Fan von eher schlichtem Webdesign.
Viele Grüße und allgemein auch ein Lob an dich, dein Blog gefällt mir sehr gut!
Viele Grüße und ein frohes Fest, André
24. Dezember 2009 — 1:38
Marcel sagt:
hier noch ein Link von spyrestudios.com zu dem Thema:
http://spyrestudios.com/40-amazing-minimalist-website-designs-for-your-inspiration/
21. März 2010 — 9:33
Andi sagt:
Hy,
„Was für uns Webdesigner edel und gelungen ist, wirkt auf einen Otto Normalsurfer mitunter farb- und freudlos. Das ist die Realität.“
Ich stimme dir dabei 100% zu. Ich hatte schon oft einige Veränderungswünsche an meinem Entwurf, die wirklich garnicht gingen. Ich bin der Meinung das man den Kunden beraten muss in der Situation und schlagfertige Argumente bringt dass seine Idee nicht wirklich passt.
Ich bin auch eher ein Fan von minimalistischem Webdesign, wobei wie hier schon erwähnt immer die Zielgruppe im Vordergrund steht.
24. Oktober 2010 — 23:35