UX & Webdesign

Qualität braucht Webstandards

Zum dritten Mal findet heute der Blue Beanie Day statt. Webdesigner und Blogger engagieren sich für Webstandards und Barrierefreiheit. Für mehr Qualität im Web.

Beim Begriff Webstandards denken die meisten natürlich an (X)HTML und CSS. Daneben existieren weitere Standards, die vom W3C (World Wide Web Consortium) entwickelt und empfohlen werden.

Recherchiert man zum Thema, wird man feststellen, dass die wilden Zeiten bereits hinter uns liegen. Zeiten, in denen Prediger viel Energie dafür aufwenden mussten, für das Thema selbst mobil zu machen. Mittlerweile hat sich das geändert. Webstandards sind den meisten Webdesignern und in den meisten Agenturen bereits ein Begriff. Die Mission ist allerdings nicht beendet. Sie kann es auch nicht sein, weil alles im Fluss bleibt – v.a. im Web.

Webdesign mit Webstandards

Webdesign mit Webstandards bedeutet mehr, als die korrekte Anwendung von Standards für Auszeichnungssprachen wie (X)HTML oder Formatierungssprachen wie CSS – „valides HTML“. Die regelkonforme Anwendung der Webstandards ist aber sehr wohl das Fundament von Webdesign mit Webstandards. Hier gilt es weiter anzusetzen.

Webstandards sind Regeln, auf die sich die wichtigsten handelnden Unternehmen im Web als Basis der Interpretation von Webseiten geeinigt haben. Webstandards sind Regeln, an die sich Webautoren halten sollten. Im allgemeinen Sprachgebrauch fokussieren sich diese Standards auf (X)HTML, CSS, das DOM und JavaScript. Implizit wird mit dem Begriff »Webstandards« aber auch die sinnvolle Anwendung der Regeln gemeint.Aus der Einführung in XHTML, CSS und Webdesign, Version 4.0.1

Webstandards in der Praxis

Das tragen einer blauen Mütze ist nur eine Möglichkeit. Man könnte die Mütze, der Jahreszeit angepasst, auch jeden Tag tragen. Diese Aktion kann allerdings nur als Initialzündung oder als Mahnung an die dunklen Zeiten der Browserkriege betrachtet werden.

Webstandards sind der kritische Erfolgsfaktor für Qualität im Webdesign. Die sinnvolle Verwendung und Einhaltung geltender Standards sowie deren Weiterentwicklung ist ein permanenter (Lern-) Prozess.

Für mehr Qualität im Web

Die wichtigste Institution zu Webstandards im deutschsprachigen Raum sind die Webkrauts. Sie tragen durch ihre Veröffentlichungen entscheidend zur Aufklärung bei. Auch hier hat sich eine folgerichtige Entwicklung vollzogen, die seit einiger Zeit auch im Slogan zum Ausdruck gebracht wird. Von »Webstandards für ein besseres Web« zu »Für mehr Qualität im Web«. Weniger über Webstandards reden, mehr Webstandards praktizieren.

Die zahlreichen Artikel der Webkrauts machen auf Probleme aufmerksam und zeigen Beispiele für gelungenes Handwerk im Sinne der Webstandards. Aktionen wie der Adventskalender liefern – mittlerweile zum fünften Mal – geballtes Webstandards-Wissen und Best-Practice.

Das Netztwerk der Webkrauts ist außerdem eine gute Anlaufstelle für relevante Informationen zum Thema Webstandards. Eine Übersicht der Webkrauts-Blogs findet sich im KrautCosmos.

Webstandards heute und in Zukunft

HTML5 und CSS3 sind die beiden neuen Standards , die (relativ) kurz vor ihrer Vollendung stehen. Sie versprechen weitere Verbesserungen und Vielfalt für die Arbeit von Webdesignern.

Aktuell sind es noch die alten Richtlinien zu HTML 4.01 oder XHTML 1.0 sowie CSS 2.1, die gültig sind. Das sind die Webstandards, die es einzuhalten und sinnvoll zu verwenden gilt. Trotzdem ist es langsam an der Zeit, sich parallel mit den kommenden Webstandards zu beschäftigen.

Was sich aber wiederholt abzeichnet sind Probleme bei der Umsetzung bzw. der flächendeckenden Implementierung in aktuelle Browser. Viele rechnen mit einer praxisrelevanten Implementierung nicht vor 2011. Wenn es auch nicht so extrem werden dürfte, wie in Zeiten der Browserkriege.

Gerade die Webstandards-Bewegung hat in der Vergangenheit zum Friedensprozess beigetragen. Sie muss auch weiter aktiv bleiben, um den nötigen Druck auf die Browserhersteller aufrecht zu erhalten. Dazu gehören auch Aktionen wie der Blue Beanie Day. Im Sinne einer schnelleren und flexibleren Weiterentwicklung, der beiden nach wie vor zentralen Sprachen des Web.

Überblick zum Blue Beanie Day 2009

Robert Lender berichtet aktuell über den BBD09 und hält Interessierte in seinem Blog auf dem Laufenden.