UX & Webdesign

Selfpublishing, Do-it-yourself-Bücher, Feed-Magazine und Tradition

Das Gemeinschafts-Blog-Projekt The Do-It-Yourself-Guide to Publishers widmet sich dem Thema Selfpublishing. Jeder Interessierte ist dazu eingeladen, eigene Inhalte zu diesem Lernprojekt beizusteuern. Einige Inhalte sind bereits vorhanden. Es bleibt abzuwarten, wie sich das Projekt weiterentwickelt.

Selfpublishing ist das eigenständige Publizieren von Büchern, Magazinen und anderen Printmedien. Ergebnis der Veröffentlichungen können aber auch e-Books sein. Ohne Verlag und bei Bedarf auf eigene Faust, ganz allein mit allen Freiheiten ausgestattet, zu publizieren kann sehr reizvoll sein.

Das Thema ist nicht ganz neu und auch in der Webdesign-Branche gibte es bereits bekannte Beispiele von Büchern, die von den Autoren selbst veröffentlicht wurden. So z.B. Mobile Web Design von Cameron Moll.

Es gibt auch Beispiele von Magazinen, die Ihren Ursprung im Web bzw. in RSS-Feeds fanden. So z.B. das kürzlich erschienene Ausdruck, das ausgewählte Blogbeiträge veröffentlicht.

Vorteile des Selfpublishing

  • Jeder kann alles veröffentlichen
  • Man muss keinen Verlag vom inhaltlichen Konzept überzeugen
  • Absolute Gestaltungsfreiheit

Findet man z.B. keinen Verlag, der das angebotene Werk veröffentlichen möchte, kann man das zunächst in Eigenregie tun. So hat man immerhin die Chance zu zeigen, dass trotzdem was im eigenen Konzept steckt. Wenn es gut läuft, findet sich dann vielleicht später ein Verlag.

Auf der anderen Seite ist es aber so, dass die Verlage ihre Märkte ganz gut kennen. Wenn es schon schwer fällt, einen Verlag vom Inhaltskonzept zu überzeugen, ist es fraglich ob man es schafft den Markt selbst zu überzeugen.

Nachteile des Selfpublishing

  • Risiko Vorfinanzierung
  • Hoher Zeitwaufwand
  • Prestige

Die Vorfinanzierung kann ein Risiko darstellen. Christoph Boecken vom Ausdruck hat hierfür eine ganz elegante Lösung gefunden.

Einen Verlag vom eigenen Konzept überzeugt zu haben, stellt u.U. bereits ein gewisses Qualitätsmerkmal dar. Darüber hinaus ist es meistens so, dass der Verlag bereits einen Namen hat. Nicht der Autor selbst. Gerade dann, wenn man sich als Erstautor versucht.

Magazine und Artikel

Ansätze, wie den von Ausdruck, finde ich interessant. Der Umfang ist so bemessen, dass es auch noch gut am Bildschirm zu lesen ist. Bei Bedarf kann man sich das PDF auch ausdrucken. Oder wenn man eher auf die traditionelle Form des Lesens steht, bestellte man sich sein gedrucktes Exemplar.

Auf diesem Weg veröffentlichte Magazine können eine kostengünstige und auch abwechslungsreiche Alternative darstellen.

Ich habe mir bereits auch Gedanken darüber gemacht, Artikel meines Blogs zu aktualisieren, entsprechend aufzubereiten und dann als quasi Mini-Magazin zur Verfügung zu stellen. Ich frage mich aber noch, ob es den Aufwand wert ist und ob sich dafür überhaupt Interessenten finden.

Bücher

Das oben erwähnte Buch habe ich mir damals selbst gekauft und als PDF am Bildschirm gelesen. Wobei für mich das Lesevergnügen auf der Strecke blieb. Ganz einfach, weil es anstrengender ist, lange Texte am Bildschirm zu lesen. Außerdem mache ich mir beim Lesen von Fachbüchern auch gerne Notizen. Mit Bleistift direkt auf dem Papier. Natürlich könnte man sich Notizen auch im digitalen Dokument anlegen. Aber das ist mir alles zu umständlich.

Ich hätte mir das PDF auch ausdrucken können. Aber es ist fraglich, ob ich dann noch günstiger bin, wenn ich mir ein PDF kaufe und dann die über 100 Seiten ausdrucke. Außerdem habe ich dann immer noch kein gebundenes Nachschlagwerk für’s Regal. Für mich als Leser ist es also keine Frage. Ich kaufe Bücher in herkömmlicher Form.

Als Autor

Als Autor konnte ich bereits selbst sehr postive Erfahrungen auf dem herkömmlichen Weg gewinnen. Für die ich dem Galileo Verlag immer noch sehr dankbar bin. Zum einen wurde ich sehr gut betreut und beraten. Zudem kümmert sich ein Verlag um alles das, womit ich als Autor keine Erfahrungen habe, oder um Dinge, mit denen ich mich generell nicht befassen möchte.

Ein nächste Buch würde ich daher auch auf jeden Fall wieder in Zusammenarbeit mit einem Verlag schreiben. So kann ich mich ganz einfach auf das Schreiben und die dafür notwendige Recherche konzentrieren. Alleine das macht schon sehr viel Arbeit.

Selfpublishing bleibt für mich selbst nur eine Alternative für das Veröffentlichen einzelner Artikel. Was Bücher betrifft halte ich es als Leser und Autor bis auf Weiteres mit der Tradition.