UX & Webdesign

Kein Webdesign für das iPhone

Webdesign für das iPhone ist gut wie Butter und entwickelt sich zu einem Verkaufsschlager. In letzter Zeit erscheinen immer wieder Artikel, Tutorials und Tipps zu diesem Thema. Noch schlimmer ist, dass es mittlerweile auch eine Vielzahl von eher unseriösen Angeboten zu finden gibt – und Abnehmer dafür. Vergessen wir nicht, dass es um das Medium geht, bzw. den mobilen Zugriff auf das Internet.

Das soll nicht als Kritik am iPhone verstanden werden. Auch ich nutze das Gerät und bin sehr zufrieden damit. Die Navigationskonzepte und Oberflächen, v.a. bei den Apps, sind eine feine Sache. Nur fehlt mir in letzter Zeit der umfassende Ansatz.

Der Markt ist immer noch sehr vielschichtig. Die guten Ansätze, die im Umfeld des iPhone entstanden sind, gilt es weiter zu verfolgen und auf Webdesignkonzepte der Zukunft zu übertragen.

Hierbei müssen aber auch Websites/-anwendungen und Apps unterschieden werden. Am einfachsten dürfte es noch für die Entwicklung von mobil-lokalen Apps sein. Mobil-lokal? Weil die Musik zwar unterwegs, aber auf dem Gerät spielt, das Web nur in Form von Daten empfangen wird. Frei von Form und Farbe. Also ohne Ansprüche in Form von Stylesheets oder Grafiken, die mitgeschickt werden. Man bewegt sich als UI-Designer dann in einer Komfortzone, da man sich auf konkrete und nur für ein Gerät bestimmte Spezifikationen, Anforderungen und Resourcen beziehen kann.

Die Handhabung des iPhone an sich, ist gerade bei den Apps schon sehr weit. Aber bei Websites kämpft man weitestgehend mit den schon lange bekannten Problemen:

  • kleine Maus, dicker Finger: Zu kleine Navigationselemente
  • kleine Displays
  • lange Ladezeiten
  • etc.

Ein Artikel, der imho in die falsche Richtung geht, ist „The Anatomy of an iPhone Site„. Zumindest was die Überschrift betrifft.

Wie dort aber auch richtig festgestellt wird:

For the web design world, the iPhone ’s mobile browsing was a gift in the right direction.

Man sollte sich trotzdem davor hüten, nur ein bestimmtes Gerät im Hinterkopf zu haben, wenn man Websites für mobile Anforderungen entwerfen und entwickeln will. Zumindest dann, wenn man nicht nur eine Nische besetzen will.

Mobiles Webdesign Best Practices Erste Orientierung

Eine große Scheibe darf man sich also von den Entwicklungen für das iPhone abschneiden und diese in allgemeinere Konzepte einbringen. Denn die Frage sollte sich eher auf Gerätetypen, Arten von Displays, Arten von Daten und Kontext beziehen. Wobei hier die Schwierigkeit darin besteht, generische Ansätze zu finden, die möglichst vielen Bedürfnissen gerecht werden können.

Die Orientierung fällt noch schwer und Ansätze für den Einsatz in der breiten Masse sind noch rar. Wie ist der Status des mobilen Web? Wo soll man anfangen? Auf was muss man besonders achten? Diese Fragen werden sich viele stellen, die damit beginnen, sich Gedanken über der eigenen Weg in’s mobile Web machen.

Im Juni dieses Jahres habe ich schon mal gefragt: Wo ist das mobile Webdesign? Und verweise gerne nochmal auf den ausführlichen Kommentar, den Peter Rozek dort verfasst hatte.