Es steht ein Re-Design einer Website an. Also nehmen wir uns ein Stück Papier, sammeln Ideen und Anforderungen und beginnen damit, ein neues Konzept zu schreiben. Wir machen alles neu und besser. Blick nach vorne.
Stop! Nicht so schnell, bevor man mit dem neuen Konzept beginnt, lohnt sich ein Blick zurück. Retrospektive.
Oft wird genau dieser Schritt vergessen. Dadurch bleiben wichtige Informationen und Anforderungen verborgen. Aber die Analyse einer bestehenden, abzulösenden Website, ist keine Zeitverschwendung. Ganz im Gegenteil eine ganz wichtige Investition in die Zukunft.
Bewertung des bisherigen Auftritts
Man sollte sich also vor dem Neubeginn immer fragen: Was haben wir bisher schlecht gemacht, was lässt sich verbessern, welche Ansätze waren bereits gut?
Hierbei lassen sich viele, von einer Neuausrichtung strategisch unabhängige, Aspekte berücksichtigen. Also allgemeine Qualitätskriterien einer Website. So z.B. die Qualität der Texte, der Textgestaltung, der Navigationsmechanismen u.v.a.
Diese Analyse liefert dann wichtige Anforderungen für das neue Konzept und ist dabei behilflich, aus Fehlern zu lernen, um diese nicht wieder zu begehen und um sich weiter zu verbessern.
Der Blick zurück ist ein wichtiger Schritt in der Definition der Ziele des Re-Designs.
Eine Methode: Screens ausdrucken, notieren, markieren und zeichnen
Man sammelt z.B. die verschiedenen Seitentypen eines Webauftritts.
- Startseite
- normale Contentseite
- Kontaktformulare
Von diesen macht man dann großformatige Screenshots und druckt diese aus (am besten DIN A3 oder größer).
Was dann oft sofort ins Auge springt sind unnötige Informationsblöcke und Wiederholungen. Außerdem Inkonsistenzen im Design und in der Navigation, oder Nutzungsprobleme bei Formularen.
Die ausgedruckten Screenshots sind aus Papier. Das sollte man sich zu Nutze machen. Streichen und Notizen machen und mit Kollegen diskutieren. Ein kreativer und unterhaltsamer Prozess.
Es lässt sich nicht verwissenschaftlichen, was wahrscheinlich auch gut so ist. Man muss es einfach mal tun, um dann festzustellen, dass es hilft. Vor dem Bildschirm, wären mir so viele Dinge nicht aufgefallen.
Links zum Thema
- Preparing for a site re-design: don’t forget analysis
- 21 Factors to Consider Before a Redesign
- Don’t approach site redesign blindly–analyze usage data first
- Ten tips for managing a successful Web redesign
- How to redesign a website
Man sollte sich auch die Frage stellen, ob anstatt eines Re-Design auch ein Re-Aling in Frage kommt: Good Designers Redesign, Great Designers Realign.
Foto: Into the Night
@webzeugkoffer sagt:
Blick in den Rückspiegel vor dem Re-Design: http://tinyurl.com/3mkg9v
14. Oktober 2008 — 7:16
Steffen Bruchmann sagt:
Hallo Björn,
dieser Artikel erscheint genau zum richtigen Zeitpunkt, da ich demnächst ein Redesign vom Webauftritt eines lokalen Internet-Radiosenders durchführen werde. Da dies mein erstes Redesign wird, freue ich mich sehr über die weiterführenden Links!
14. Oktober 2008 — 11:22
Worktrends sagt:
Sehr guter Artikel. Ich grübel schon lange über ein Redesign meiner Webseite.
12. November 2008 — 17:07